Forschung

In den vergangenen 10 Jahren wurde die Physiotherapie durch die neuesten Erkenntnisse der internationalen Faszienforschung revolutioniert. Die Arbeiten von Prof. Carla Stecco (I), Dr. Robert Schleip (D), Prof. Helene Langvin (USA) und vielen anderen zeigen die Unverzichtbarkeit des neuen Faszienwissens auf.

Die Autorin mit Dr. Robert Schleip, Montabaur 2017

 

Faszien sind in der Lage, sich weitestgehend zu regenerieren und eine verbesserte Gewebearchitektur auszubilden. Sie sind das große Sinnesorgan unseres Körpers und können maßgeblich die Plastizität und Funktion unseres Gehirns beeinflussen.

Die Faszien-Physiotherapie macht sich dieses Grundlagenwissen zu Nutzen. Gezielte, adäquate Manuelle Therapie mit all ihren Möglichkeiten hilft sinnvoll heilen.

„Wenn wir wüssten, was unter unseren Händen in unserem Körpergewebe passiert, wir würden noch viel sanfter arbeiten!“

(Jean-Claude Guimberteau, Faszienforscher und Vorreiter auf dem Gebiet der bildgebenden Verfahren)

 

Sinn und Unsinn in der „Faszien-Szene“

Einige für den Patienten äußerst schmerzhafte Behandlungsformen (Faszien-Distorsions-Modell (FDM), Übungen auf großen Rollen, etc.) sollten heute überdacht werden. Sie sind eher in der Sportphysiotherapie tauglich, als im Behandlungsalltag einer qualifizierten Physiotherapie-Praxis.

Der Faszienhype in der Fitness- und Wellness Branche ist mit großer Vorsicht zu betrachten, wenn er eher wirtschaftlichen als wissenschaftlichen Methoden folgt. Den im Low-Budget-Bereich arbeitenden Übungsleitern fehlen die notwendigen neuroorthopädischen Kenntnisse. Das hat schon manch einer durch schmerzhafte Blessuren zu spüren bekommen.

 

Tertiärprävention

Die Faszien-Physiotherapie ist der dritten Präventionsstufe, der sogenannten Tertiärprävention, zuzuordnen. Die Tertiärprävention hat das Ziel, Folgeschäden einer bereits eingetretenen Erkrankung zu verzögern, zu begrenzen oder ganz zu verhindern. Es handelt sich hierbei um ein Vorbeugen durch Wissen ??? und entsprechende myofasziale Selbstbehandlungen.